Erinnerungshüter und andere Gespinste

Ausstellung Denzlinger Kulturkreis vom 11.06.2021 bis 11.07.2021

Begrüßung durch Dr. Brigitte von Savigny, dk
und Thomas Pantel, Bürgermeisterstellvertrete

Einführung: Herbert M. Hurka

 

Das Leben ist nicht das, was man gelebt hat, sondern das, woran man sich erinnert und wie man sich daran erinnert.”

(“Hundert Jahre der Einsamkeit”, G.G. Marquez)

Es geht hier um Erinnerungen und um die Zeit, die diese Erinnerungen langsam verblassen lässt. Es geht um diese Momente, die großen, kleinen, die seltsamen und die normalen, die sich in unser Leben gewebt haben, die wir erinnern können oder (fast) vergessen haben, die wir nie vergessen woll(t)en …so lange, bis nur noch undeutbare Spuren bleiben.

Erinnerungshüter: In einem kleinem Stück, etwas scheinbar Undechiffrierbares und für das Auge Sinnloses, festgehalten, ein Etwas, das in irgendeinem Augenblick die ganze Welt für uns bedeutet hat… Erinnerung an einen Geschmack, an einen lang vergessenen kalten Morgen, in der kleinen, warmen, alten Küche, die nach Glück schmeckt… an das Geräusch von mit Wäschestärke gesteifter Bettwäsche der Großmutter… an das Licht eines sonnigen Nachmittags, bei dem wir nicht mehr wissen, wo und wann es uns durchflutete, aber das in uns immer noch ein warmes Gefühl von Ruhe und Geborgenheit, erweckt… durch einen vorbeilaufenden Fremden, dessen Duft unvermittelt familiär, für uns nach Liebe riecht… und all die anderen Spuren von großen Leidenschaften, unbarmherzigen Schmerzen und Kämpfen, die uns zu uns gemacht haben. Jeder kleine Hauch, ein Universum.

Weil…”Alle diese Momente werden in der Zeit verloren sein, so wie die Tränen im Regen”

(“Blade Runner”, Ridley Scott)